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Verband alleinerziehender Mütter und Väter fordert Ende der Armut von Einelternfamilien

(Kommentare: 3)

Nach wie vor sind alleinerziehende Eltern und ihre Kinder weitaus häufiger als andere Familien von Armut bedroht. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter weist in einem aktuellen Forderungskatalog darauf hin, dass Einelternfamilien mit 43 Prozent das höchste Armutsrisiko aller Familien in der Bundesrepublik Deutschland aufweisen.  Der Verband appelliert an die Politik, endlich Verantwortung zu übernehmen und wirkungsvolle Maßnahmen gegen das erschreckend hohe Armutsrisiko von Einelternfamilien zu ergreifen.  Hierzu fehlt nach den Angaben des Verbandes bisher der politische Wille.

Der Verband fordert vor diesem Hintergrund, endlich Armutspolitik als Querschnittspolitik umzusetzen und die Schere zwischen Arm und Reich verkleinern. Notwendig sei eine gleichstellungsorientierte Familien- und Arbeitsmarktpolitik, um Armut von Alleinerziehenden und ihren Kindern zu verhindern. Dabei müssten Sozialleistungen existenzsichernd und teilhabeorientiert angehoben werden. Erforderlich sei insbesondere auch die Einführung einer Kindergrundsicherung. Außerdem müsse die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt mit wirksamen Instrumenten (Abschaffung Minijobs, Entgeltgleichheit, Quote, Teilzeitausbildung und - studium ermöglichen) durchgesetzt werden.

Notwendig sei ebenfalls die Einführung eines gesetzlichen und flächendeckenden Mindestlohns, sowie der Ausbau qualitativ hochwertiger, bedarfsgerechter und gebührenfreier Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für alle Kinder. Zudem müssten Unterhaltszahlungen durch Verbesserung der Zahlungsmoral und durch einen Ausbau des Unterhaltsvorschusses besser gesichert werden. Erforderlich sei es weiterhin, den Entlastungsbetrag in Steuerklasse II für Alleinerziehende deutlich anzuheben.

Zur Verhinderung von Altersarmut müssten gesetzliche Rentenversicherung und der Erwerb eigener Rentenansprüche von Frauen und Müttern gestärkt werden, wobei eine Anerkennung von 3 Jahren Kindererziehungszeiten in der Rente auch für vor 1992 geborene Kinder erforderlich sei.

Während alle Parteien sich den Schutz von Familie und Kindern auf die Fahnen geschrieben haben, sind in der Praxis bisher nicht einmal ansatzweise Verbesserungen erreicht worden. Kinder alleinerziehender Eltern wachsen weiterhin als Kinder zweiter Klasse auf. Dies ist ein fortdauernder gesellschaftlicher Skandal, dem dringend abgeholfen werden muss.

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Kommentar von Petra Leidert |

Bitte teilen Sie mir mit, wie man Sie telefonisch errreichen kann. Ich interessiere mich dafür, eine Präzedenzklage gegen das aktuelle Unterhaltsrecht des betreuenden Elternteils sowie anderer juristischer Ungerechtigkeiten diesbezüglich zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Petra Leidert

Kommentar von Nölte Daniela |

Sehr geehrte Frau Leidert, bitte klagen Sie. Es ist ungeheuerlich mit was für einer Ignoranz das Thema alleinerziehende Eltern in Deutschland von der Politik behandelt wird. Und alles nur weil wir keine Lobby haben.

LG
Daniela Nölte

Kommentar von Petra |

Am besten wäre eine Klage beim EuGH und ein Sternmarsch auf die Angießen Bonzenhütte in Berlin äh das Bundeskanzleramt